Korg Prophecy (erschienen: 1995)




prophecy



Der Korg Prophecy ist ein digitaler monophoner "Performance"-Synthesizer. Seine virtuell analoge Sound Engine, die u. a. die in den 90ern neue Modelling Technik verwendet, hat eine Nähe zum Verfahren, das später Line 6 für seine Entwicklung der digitalen E-Gitarren benutzte (siehe dazu meine Variax 600).

Aber ich habe ihn nicht von ungefähr "Performance"-Synthesizer genannt. Denn er besitzt nicht nur die obligatorischen Pitch- und Mod-Wheels, sondern noch ein drittes Wheel, in dem dazu ein Ribbon Controller integriert ist. Darüber hinaus ist die Tastatur nicht nur anschlagdynamisch, sondern hat auch (Channel) Aftertouch. Damit kann man Tonhöhen, Vibrato, Filter und vieles mehr direkt mit den Fingern und/oder mit diesen Wheels beeinflussen, je nach dem man das alles programmiert. Damit hat er in Sachen "Performance" mehr Möglichkeiten als mein
Roland JP-8000, der ja auch einen zusätzlichen Ribbon Controller besitzt. Mir machen seine Ausdrucksmöglichkeiten sogar ähnlich viel Spaß wie bei meinem MPE Controller (d. h. meinem Roli Seaboard Block), auch wenn er andere Spezialitäten hat und bei ihm vor allem die drei Wheels und der Ribbon Controller dazu beitragen. Und das alles, obwohl er nur monophon ist.

Hier ist eine erste Soundprobe, bei der der Prophecy im Leadsound eine armenische Duduk nachahmt:
Prophecy1a

PS: Allerdings habe ich mir diesen Synthie nicht nur wegen seiner tollen "Performance"-Möglichkeiten gekauft, sondern auch aus Nostalgiegründen, die ich hier nur ansatzweise vermitteln kann. Dieses Instrument ist nämlich aus dem Besitz von Rick Wakeman. Und dieser Keyboardspieler hat zusammen mit Keith Emerson bei mir ab den 1970iger Jahren meine Leidenschaft für Synthesizer maßgeblich entfacht. So sehe ich hier die Spuren seiner früheren Benutzung (wie Aufkleber und eigens angebrachte Potis in unterschiedlichen Größen) mit "anderen Augen".