ASM Hydrasynth Explorer (erschienen: 2021)



asm hydrasynth

Schon lange wollte ich einen Wavetable Synth, wie er von Wolfgang Palm in den 1970ern erfunden und dann später von Waldorf weiter entwickelt wurde. Meine Wavestation bezieht sich mit seiner Wave Sequencing Syntheseform zwar auch darauf, ist aber auch wiederum ganz etwas anderes.
Nachdem ich lange überlegt habe, mir einen Waldorf Blofeld zu kaufen, ist es jetzt (Juni 2022) dieser ASM Hydrasynth Explorer geworden. (Der
Blofeld kam etwa ein halbes Jahr später dran.)

Der Hydrasynth ist zwar jetzt (auch) kein
reiner Wavetable-Synth - seine Synthese-Form nennt sich Wave Morphing - aber trotzdem sind auch für diesen achtstimmigen monotimbralen digitalen Synth die verschiedensten Waves bzw. Wavetables die Ausgangsform, die dann weiter verarbeitet werden.

Zum Hintergrund: ASM ist eine junge chinesische Firma, die zuerst größere Synths (auch eine Groovebox) mit dieser Wave Morphing Engine herausgebracht haben, um diese dann in technisch gleicher aber vom Bedienungskomfort in abgespeckter Form in diesen kleineren
Explorer Ende 2021 zu verpacken.

Der Clou ist dabei, dass ASM dem Explorer - wenn auch in Midsize Form - wie bei den großen Keyboardversionen eine "polyphone Aftertouch"-Tastatur spendiert hat. Damit kann man u. a. Padsounds sehr lebendig gestalten, weil man sehr differenzierte Ausdrucksmöglichkeiten hat. Mit meinem
Roli Seaboard, meinem CME Masterkeyboard und der kapazitiven Tastatur des Microfreaks habe ich zwar schon mehrere Keyboards, die diese Fähigkeit haben, allerdings ist davon keine ansonsten eine normale Tastatur, die "normal" zu spielen ist. Abgesehen vom Midsizeformat gilt das vom Explorer nicht. Er lässt sich ansonsten normal spielen, was vieles erleichtert. Gerade schnelle Passagen, z. B. bei Klaviersounds (die im übrigen eine Spezialität des Hydrasynths sind), können im Gegensatz zu den genannten Geräten sehr gut, d. h. auch mit stark ausgeprägten Dynamikunterschieden, gespielt werden, und typisch komplex-schwebende Wavetable Sounds, bei denen der "polyphone Aftertouch" voll zur Geltung kommen kann, sowieso.

Auch wenn dieser Synthesizer nicht multitimbral wie der Blofeld ist, ist er dadurch nach sehr kurzer Zeit schon zu einem meiner Lieblingssynthies geworden.

Eine erste Soundprobe ist bei der Beschreibung des Deepmind zu hören, eine andere in folgendem Blogeintrag: Blog. Wie er den Bladerunnersound "nachahmen" kann, erfährt man hier: hyd_blade_a

PS: Im übrigen habe ich seit August 2022 mit dem Disting-Modul von Expert Sleepers für meinen
Modularen Synthesizer ein digitales Multifunktionsteil, das auch mehrere Arten von Wavetable Oscilatoren enthält, die man selbst mit Wavetables in mehr oder weniger unbegrenzter Menge bestücken kann. Dadurch kann ich einerseits mein Euroracksystem, aber durch mögliche Verkabelungen auch z. B. meinen Behringer Pro-1 oder mein Roland System 1m mit Wavetable Sounds erweitern.